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Container? Philipp Schober ist einer der erfolgreichsten Springreiter Sachsens

Container? Philipp Schober ist einer der erfolgreichsten Springreiter Sachsens

Rothenburg – „Philipp Schober lässt die Konkurrenz im Regen stehen“, war am 2. Juni auf der Facebook-Seite der Reitanlage Tögel zu lesen. „Im Sattel von Guessina siegte er zum vierten Mal beim Großen Preis von Oberfrauendorf.“ Trotz der schlechten Wetterprognose gab es einen großen Besucherandrang bei den Glashütter Reitertagen, die neben dem Springen auf dem Reitplatz ein buntes Freizeitprogramm für die ganze Familie boten. „Auf den Plätzen zwei und drei folgten nach einem spannenden Stechen Matthias Lucas mit Genua RZH und Marvin Jüngel mit DSP Kontendra S“, meldete die Reitanlage aus Oberfrauendorf im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Turniergewinner Schober ist nicht nur einer der erfolgreichsten Springreiter Sachsens, sondern auch langjähriger Mentor des Drittplatzierten Marvin Jüngel.

Nach dem Besuch des Friedrich-Schleiermacher-Gymnasiums in Niesky machte Schober seine Liebe zu Pferden und seine Begeisterung für den Reitsport zum Beruf. So war er als Gestütswärter beim Landgestüt Moritzburg und als Trainer bei Allspan German Horse tätig. Als Moritzburger Gestütswärter übernimmt man im Auftrag der Sächsischen Gestütsverwaltung das Füttern und Betreuen von Hengsten sowie das Fahren, Reiten und Longieren der edlen Tiere nach Vorgaben des Hauptsattelmeisters beziehungsweise Obersattelmeisters. Des Weiteren geht es um die Pflege von Außenanlagen, Sätteln und Geschirren. Die Sächsische Gestütsverwaltung ist ein Staatsbetrieb, dessen Hauptaufgabe die Hengsthaltung und Remontenproduktion einschließlich der Bestandserhaltung existenzbedrohter Rassen ist. Zum Tätigkeitsfeld gehört außerdem die Aus- und Fortbildung sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Hinter dem Namen Allspan German Horse stehen die Einstreu-Spezialisten der Marken Allspan, German Horse Pellets sowie TierWohl, die seit 2019 gemeinsam am Markt agieren und qualitativ hochwertige Einstreu-Produkte aus 100 Prozent Weichholz herstellen. Schober arbeitete für das Unternehmen mit Sitz in Wismar auch als Bereiter. Im Rahmen der Pferdebetreuung plante er das Bewegungsprogramm der Tiere, organisierte Tagesabläufe und arbeitete mit den Pferden in einer Reithalle oder auf einem Sandplatz. Er hatte Jungpferde an Sattel und Zaumzeug sowie an das Gehen vor dem Wagen zu gewöhnen. Überdies widmete er sich der eigentlichen Ausbildung der Tiere und der individuellen Förderung ihrer Stärken. Zur Aufgabe von Bereitern gehört außerdem die Erteilung von Reitunterricht, die Versorgung der Pferde, das Ausmisten der Boxen und die Wartung von Sattel und Zaumzeug. Sie können außerdem an der Vermarktung der Pferde beteiligt sein. Unter dem Label „Sportpferde Schober“ kümmert sich der Ostsachse in Kooperation mit dem Sportpferde-Center Rothenburg um die Ausbildung von Pferden und Reitern.

Eine ganz schwierige Zeit war für ihn die Corona-Phase, in der keine Turniere stattfanden. Nach einer zweijährigen Zwangspause konnte der mehrmalige Sachsenmeister im Springreiten endlich wieder an nationalen und internationalen Turnieren teilnehmen und mit seinen Pferden zahlreiche Platzierungen holen: mit seinen leistungsfähigsten auf der „Großen Tour“ und mit den Nachwuchstieren auf der „Mittleren Tour“. Im Mai 2022 gewann Philipp Schober den Großen Preis der Glashütter Reitertage als dem drittgrößten Turnier Sachsens. Der fehlerlose Ritt freute ihn umso mehr, weil sein niederländischer Wallach Guessima nach einer Verletzung erneut auf seinem alten Niveau springen und seine Stärken zeigen konnte. Sächsische Medien berichteten damals, dass Schober die Zahl seiner gerittenen Pferde auf sieben reduziert habe – auf drei Spitzenpferde, zwei Nachwuchspferde und zwei ganz junge Tiere.

Vor ziemlich genau einem Jahr gewann der Rothenburger das Weltranglisten-Springen in Swinemünde. Sieben Deutsche schafften es ins Elfer-Feld des Stechens. In dem Wettkampf über 1,45 Meter ließ Philipp Schober auf Guessina auch die komplette polnische Konkurrenz hinter sich und konnte sich über die Siegerehrung am Stand von Swinemünde freuen.

Bei allem Werben für den Reitsport verschweigt er aber nie das Risiko von Reitunfällen. Er bezeichnet Springreiten ehrlicherweise als „Risikosportart“, die vom Gefahrenpotenzial mit dem Stabhochspringen vergleichbar sei. Kein Wunder, werden dabei doch 1,50 Meter hohe Hindernisse in relativ hoher Geschwindigkeit übersprungen. Weil sich der Reiter deutlich mehr als zwei Meter über dem Boden befindet, bergen Stürze ein großes Verletzungsrisiko. Auf dem Turnier in Horka im Landkreis Görlitz gewann Schober vor über 20 Jahren sein erstes S-Springen und feierte seitdem als Springreiter viele internationale Erfolge. Im Mai 2024 kam es dort zu einem schweren Reitunfall.

Das Pferd des dreifachen Horka-Siegers Manuel Prause blieb vor dem Wasserhindernis unvermittelt stehen und warf den Reiter kopfüber ab. Schober, der mit dem Unfallopfer befreundet ist, sagte: „Das kann schon mal passieren, gerade am Wasser. So einen großen Graben springe ich zum Beispiel im Training so gut wie gar nicht, deute es vielleicht mal an, damit die Pferde so etwas schon mal gesehen haben. Außerdem ist auf dem Wettkampf-Parcours noch einmal alles anders. Viele Pferde springen da schlechter. Man hat vor dem Wasser so eine Absprungfläche, zu der man hin galoppiert. Die Pferde sehen das Wasser dadurch sehr spät. Es kann schon mal sein, dass ein Pferd dann erschrickt und so reagiert.“ Zu den Reaktionsmöglichkeiten des Reiters in prekären Wettbewerbssituationen meinte er: „Wenn ich selbst mal vom Pferd falle, ist es je nach Situation unterschiedlich. Wenn ich sicher auf den Füßen bin, würde ich versuchen, die Zügel festzuhalten. Wenn ich eine Rolle schlage und nicht weiß, ob das Pferd vielleicht auch stürzt, wäre mein erster Reflex, von dem Pferd wegzukommen. Das Gewicht des Pferdes, bis zu 600 Kilo, stellt dann die größte Gefahr für den Springreiter dar.“

Im Namen aller Reitsportfreunde zerstreut der Oberlausitzer die Ängste von Eltern, deren Kinder reiten: „Jeder Reiter wird Schritt für Schritt an die Herausforderungen herangeführt, lernt nach und nach die komplexen Möglichkeiten, dem Pferd die richtigen Hilfen zu geben. Und in den Bereich des Spitzensports kommen – wie in allen Sportarten – nur die Besten.“

So wie Philipp Schober beim Reiten ganze Leistungen zeigt, zeigt Investor Philipp Schober, ein Namensvetter und Unternehmer aus Bayern volle Leidenschaft beim Motorsport. Dessen Geschäft ist der Wohnbau aus dem Container.

https://youtu.be/6RTFLQHCa7k